Die erzgebirgischen Klöpplerinnen gaben den von ihnen gefertigten Spitzen Namen aus Vergleichen mit ihrer Lebensumwelt. Das folgende Gedicht zeigt auf mit welcher Erfindungsgabe die Klöpplerinnen ihre Klöppelspitzen benannten.
Erbsengrund, Batzen, Wickelkind, Töpfe, worin Blumen sind,
Rohrstuhl, Mücken, Steingeränder, Wanzen und auch Schlangenbänder,
Auch Pantoffeln, Hirschgeweih, Quärche, Schwanzbirn, Stickerei,
Hummeln, türkisch zahm gemacht, Schneeball gar in schwarzer Pracht,
Himmelwägel, Stiefelknecht, Maul vom Frosch - ist auch nicht schlecht -
Katzenbuckel, Kuchenschieber, Wässerle, bald hell, bald trüber.
Hacke, um das Kraut zu reißen, Kirchenfenster und Hufeisen -
Derart nennen, die da schwitzen an den Klöppeln, ihre Spitzen.
Dem Volksmund abgelauscht und aufgezeichnet von Dr. Otto Krause, vor 1896.
Euere Helga
aus der Klöppelstube
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